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Oracle Data Guard: Protection Level und Performance im Überblick

Oracle Data Guard ist eine Hochverfügbarkeitslösung für Oracle-Datenbanken, die durch Redo-Log-Replikation auf ein oder mehrere Standby-Systeme Schutz vor Datenverlust und Ausfällen bietet.

Im Multitenant Umfeld kann Data Guard auf CDB und ab Oracle 21c auf PDB Level konfiguriert werden.
In diesem Artikel beleuchten wir die drei Schutzmodi Maximum Performance, Maximum Availability und Maximum Protection sowie die Feinheiten der Transportoptionen SYNC, AFFIRM, NOAFFIRM und Far Sync.

 

🔐 Schutzmodi im Oracle Data Guard

Oracle bietet drei Protection Levels, die sich in Performance, Verfügbarkeit und Datenintegrität unterscheiden:

 

🟢 Maximum Performance (Standardmodus)

- Transportmodus: ASYNC
- Ziel: Performance für die Primärdatenbank
- Verhalten: Redo-Daten werden asynchron übertragen – die Primärdatenbank wartet nicht auf Bestätigung der Standby Datenbank.
- Risiko: Möglicher Datenverlust bei einem Ausfall, da nicht alle Redo-Daten garantiert auf dem Standby angekommen sind.

 

🟡 Maximum Availability
- Transportmodus: SYNC
- Ziel: Hohe Verfügbarkeit bei minimalem Datenverlust
- Verhalten: Die Primärdatenbank wartet auf Bestätigung, dass Redo-Daten synchron übertragen wurden. Bei Problemen mit dem Standby wird automatisch auf ASYNC gewechselt, um die Primärdatenbank am Laufen zu halten.
- Risiko: Datenverlust im ASYNC-Betrieb möglich.

 

 

🔴 Maximum Protection
- Transportmodus: SYNC
- Ziel: Null Datenverlust
- Verhalten: Transaktionen werden erst abgeschlossen, wenn Redo-Daten synchron auf mindestens eine der Standby Datenbanken geschrieben wurden.
- Risiko: Wenn kein Standby verfügbar ist, stoppt die Primärdatenbank, um Datenverlust zu verhindern.  Mindestens drei Data Guard Datenbanken empfohlen.

 

 

⚙️ Transportoptionen: SYNC, AFFIRM, NOAFFIRM, Far Sync

Das Feintuning der Redo-Transportmechanismen erfolgt über Parameter wie SYNC, AFFIRM, NOAFFIRM und die Verwendung von Far Sync-Instanzen:

🔄 SYNC vs ASYNC
- SYNC: Redo-Daten werden synchron übertragen – die Primärdatenbank wartet auf Bestätigung.
- ASYNC: Redo-Daten werden ohne Bestätigung übertragen – schneller, aber potenziell unsicherer.

✅ AFFIRM vs 🚫 NOAFFIRM
- AFFIRM: Der Standby schreibt Redo-Daten auf Disk und bestätigt erst dann – höchste Sicherheit.
- NOAFFIRM (FastSync): Der Standby bestätigt bereits nach Empfang im Speicher – schneller, aber mit geringerer Sicherheit.

🌐 Far Sync
- Far Sync, eine Lightweight-Instanz, bietet synchronen Redo-Schutz und Failover ohne Datenverlust, ohne dass eine synchrone lokale Standbydatenbank erforderlich ist.
- Vorteil: Ermöglicht SYNC-Betrieb über große Distanzen, ohne die Performance der Primärdatenbank zu beeinträchtigen.

 

⚙️ weitere Optionen
- Active Data Guard : Lizenzpflichtig, standby Datenbanken sind READ ONLY geöffnet und können für lesende Zugriffe (Reporting) verwendet werden
- Physical Standby Database: identische Kopie der Primärdatenbank auf Block Ebene
- Logical Standby Database: logische Kopie der Primärdatenbank, Strukturen und Daten können unterschiedlich sein.
- Fast-Start Failover: Ermöglicht bei einem Ausfall der primären Datenbank ein automatisches Failover zur Standby-Datenbank.

🧠 Fazit
Oracle Data Guard bietet flexible Schutzmechanismen, die je nach Anforderung angepasst werden können. Für maximale Sicherheit empfiehlt sich Maximum Protection mit SYNC/AFFIRM, während Maximum Performance mit ASYNC/NOAFFIRM für Performance-orientierte Szenarien geeignet ist.
Far Sync eröffnet neue Möglichkeiten für geografisch verteilte Architekturen mit synchronem Schutz.

Wenn du deine Data Guard-Konfiguration optimieren möchtest – sei es für Performance, Sicherheit oder geografische Skalierung – helfe ich Ihnen gerne bei der Analyse und Umsetzung.

Autor: Mark Seidenfaden